Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,
ich hoffe sehr, dass Sie ein friedvolles Weihnachtsfest
erleben durften. Unseres war besonders schön! An den Tagen "zwischen den
Jahren" wollte ich etwas weniger arbeiten als sonst. Das gelingt mir auch
ganz gut. Nun gibt es da einen Artikel vom zweiten Weihnachtsfeiertag, der mich
heute zum Schreiben über ein, wie ich finde, sehr wichtiges Thema veranlasste:
Das Verhältnis zwischen LehrerInnen und Eltern.
Dieses ist in den meisten Fällen ausgesprochen unterkühlt. Und das, obwohl 60%
der Eltern sich mehr Mitarbeit in schulischen Belangen wünschen (siehe auch
unseren Newsletter
vom 8. Dezember).
Dem benannten Artikel im SÜDKURIER war zu entnehmen, dass der Vorsitzende der baden-württembergischen Schulleitervereinigung, Werner Weber, das Verhalten einiger Eltern als störend für den Schulbetrieb bezeichnet. Es gebe nur noch wenige Grundschulen, in denen das nicht so erlebt würde. Eltern würden ihre Kinder überbehüten. Josef Kraus, der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes zitiert das Phänomen der sogenannten Helikopter-Eltern. Diese kreisen besorgt über ihren Kindern.
Helikopter-Eltern (welch ein Begriff!) sind die logische Konsequenz einer gestörten LehrerInnen-Eltern-Beziehung. Je weniger das Vertrauen und die Wertschätzung, desto größer der elterliche Kontrollanspruch. Dass dabei einige über das Ziel hinausschießen, ist schade, aber nicht verwunderlich. Würde endlich damit begonnen, den Schulunterricht an den Bedürfnissen der Kinder auszurichten, wäre das ein guter Kurswechsel. Statt dessen unterhalten wir ein höchst fragwürdiges System. Obwohl diesem regelmäßig der Spiegel vorgehalten wird, sehen die Verantwortlichen scheinbar so gut wie keinen Handlungsbedarf oder machen noch nicht das Richtige - anders wären folgende Zahlen, resultierend aus einer LehrerInnen-Befragung, nicht möglich:
Bevor
nun sich jene LehrerInnen angesprochen fühlen, die Tag für Tag einen guten Job
machen, möchte ich vor Verallgemeinerungen warnen. Ebenso wie "die
Helikoptereltern" gibt es nicht "die LehrerInnen". Erreicht
jedoch die Anzahl derer, die dem Schulsystem eher Schaden zufügen als ihrem
eigentlichen Auftrag nachzukommen
eine kritische Masse, ist das mehr als bedenklich. Für meinen
Geschmack ist die kritische Masse bei den zuvor genannten Zahlen längst um ein Vielfaches überschritten
- helfen Sie mit, dass LehrerInnen wieder Freude an ihrer Arbeit haben können.
Selbst in der Lehrerausbildung ist es bekannt. 40 Prozent der Absolventen (in Bayern) seien für den
Lehrerberuf ungeeignet, meinte Schulpädagogik-Professor
Norbert Seibert. Wie sollen mit einer derart niedrigen Quote an guten
LehrerInnen die Eltern so abgeholt werden können, dass diese sich in die
Schulfamilie integriert und nicht abgestoßen vorkommen? Unmöglich!
Erkundigen Sie sich doch einmal an sogenannten Reformschulen nach
als störend empfundenen Eltern. Ich sehe einen eindeutigen Zusammenhang
zwischen dem pädagogischen Konzept einer Schule und dem
LehrerInnen-Elternverhältnis.
Ach ja, auch in Richtung Eltern: Auch ich kann mich nur wundern, wenn ich sehe,
wie viele Eltern ihre Kinder trotz ausreichender
Schülerbeförderungsmöglichkeiten bis auf den letzten Meter an die Schule
heranfahren. Ebenso finde ich ein permanentes Kontrollsystem über Schulleistungen
bedenklich - besonders für die Persönlichkeitsentwicklung des Nachwuchses.
Spätestens, wenn Schule gut funktioniert, solltet ihr Eltern mehr Augenmerk auf
die Selbständigkeit eurer Kinder legen. Passieren Fehler, sind diese zum
"daraus lernen" da. Fehlervermeidende Maßnahmen behindern in nicht
wenigen Fällen den Lernprozess.
Viel des Übels liegt zudem auch im
frühen Selektieren der Kinder. Ein solches ist im Hinblick auf ein gutes
LehrerInnen-Elternverhältnis im höchsten Maße kontraproduktiv. Einen sehr guten
Kommentar zum Artikel im SÜDKURIER schrieb auch Georg
Lind. Sie finden ihn hier.
Ich
wünsche Ihnen noch ruhige Tage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion gute Schule
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21/2014
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